Als mittlere Führungskräfte sehen sich HR Manager oft gefangen zwischen zwei verschiedenen Welten. Unzufriedene Mitarbeiter machen Druck von unten, von oben lässt der Führungsstil des Chefs auch nicht viel Luft zum Atmen. HR Manager in ihrer Position auf der Mittleren Führungsebene gehören damit zu der Hochrisikogruppe im Bezug auf Burnout Erkrankungen, wie die DGFP Studie: “Psychische Beanspruchung von Mitarbeitern und Führungskräften” aus dem Jahre 2011 bestätigt . Doch warum ist das so? Und was können sie als HR Manager dagegen machen?
Psychische Erkrankungen wie Depressionen, Suchterkrankungen oder Burnout gewinnen in Zeiten, des demografischen Wandels und zunehmender Arbeitsverdichtung immer mehr an Bedeutung. Dabei sind die Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen mit rund 34 Tagen im Jahr überdurchschnittlich hoch. Im Vergleich dauern Muskel-Skelett-Erkrankungen durchschnittlich nur halb so lange (Bptk 2014). Krankheiten verursachen direkte und indirekte Kosten, was eine sinkende Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens bei einer überdurchschnittlich hohen Krankheitsquote bedeuten kann.
Führungskräfte und ihr Verhalten wirken permanent als Vorbild für ihre Mitarbeiter. Sie sind unter anderem zuständig für Arbeitsabläufe, die Aufteilung von Aufgaben und die Arbeitsmenge, die jeweils zu bewältigen ist. Dadurch nehmen sie einen direkten Einfluss auf die psychische Belastung am Arbeitsplatz und stellen somit entweder einen Risikofaktor oder eine Ressource für die Mitarbeitergesundheit dar. Dies bestärkt die Wichtigkeit, der gesunden Selbstführung der Führungskräfte, um eine wirksame Fremdfürsorge bezüglich den Mitarbeitenden leisten zu können.
Das HR Management hat die Aufgabe, Unternehmen im Zuge wirtschaftlicher Entwicklung, durch Digitalisierung, Automatisierung und Globalisierung und dem damit einhergehenden Wettbewerbs- und Anpassungsdruck auf Unternehmen zu begleiten. Laut der Studie „People Management 2025“ aus dem Jahr 2019, sehen sich 37% der Unternehmen schlecht auf die HR-Aufgaben der Zukunft eingestellt. Zu diesen Aufgaben gehören neben Daten- und Technologiemanagement, Talentmanagement und Mitarbeiterqualifizierung auch das Betriebliche Gesundheitsmanagement. Positiv ist, dass BGM (Betriebliches Gesundheitsmanagement) eine schnell einführbare Maßnahme darstellt die nachhaltig positiv auf ihre Mitarbeitenden und HR Manager wirken kann.
HR Manager sind selbst Mitarbeiter, die durch ihre Rolle besonders gefordert und oft auch besonders belastet werden. Die Mitarbeitenden in einem Unternehmen stellen in einer sich ständig verändernden Arbeitswelt das wichtigste Leistungspotenzial eines Unternehmens und des Unternehmenserfolges dar.
Um alle Mitarbeitenden zu erreichen, muss Gesundheit ein umfassender Bestandteil des Unternehmens sein und sich im Handeln, der Philosophie und den Zielen ihres Unternehmens widerspiegeln. Das HR Management entscheidet dabei oftmals, ob gesundheitsfördernde Maßnahmen/ Projekte eingeführt werden sollen oder nicht. Weiter sind sie mitverantwortlich für deren Organisation und Abwicklung.
Daher ist es zum Gelingen eines erfolgreichen BGM wichtig, dass sie zu einhundert Prozent dahinter stehen. Zusätzlich ist ihre Vorbildwirkung im Bezug auf Gesundheitsverhalten nicht zu unterschätzen für die Gesundheit im Unternehmen. Nach Cherniss (2007: 171) beeinflusst ein schlechter Führungsstil Burnout stärker als eine hohe Arbeitsbelastung. Im besten Fall nutzen sie die etablierten BGF-Maßnahmen (Betriebliche Gesundheitsförderung) dazu selbst! Mehr Ideen finden sie in der untenstehenden Ideenbox.
Was können HR Manager gegen steigenden Druck im Arbeitsalltag tun?
Für sich selbst?
- Betriebliche Gesundheitsförderung, z.B. Aktive Pause, Yoga, Massagen einführen und daran teilnehmen!
- bewusste Pausen machen, z.B. mit einem Spaziergang im Freien
- auf ihre Grundbedürfnisse achten
- Führungskräfte Schulungen z.B. zu wertschätzenden Dialogen belegen
Für ihre Mitarbeiter?
- Gespräche im Rahmen der jährlichen Mitarbeitergespräche - Wertschätzung und Interesse zeigen
- Arbeitssituationsanalyse/ Gefährdungsbeurteilung
- Mitarbeitende partizipativ miteinbeziehen
- verschiedene Arbeitszeitmodelle nutzen
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Über den Autor:
Enno Kuntze
Enno Kuntze widmet sich mit Leidenschaft den Themen Gesundheit und Zufriedenheit in Unternehmen. Er ist Geschäftsführer und Gründer von Wellnow, einer Serviceplattform für moderne BGM-Lösungen. Wellnow hilft Unternehmen zielgruppengerechte Angebote wie Büromassagen, Business Yoga und Rückenfit direkt am Arbeitsplatz zu etablieren.